Neubauprojekte für nachhaltigen Wohnungsbau ausgezeichnet

Drei Bauherren erhalten auf "Tag der Wohnungswirtschaft" NaWoh-Qualitätssiegel und Planungszertifikate

Berlin – Der Verein zur Förderung der Nachhaltigkeit im Wohnungsbau NaWoh hat heute auf dem "Tag der Wohnungswirtschaft" des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen in Berlin ein Wohnungsunternehmen mit einem Qualitätssiegel und zwei Wohnungsunternehmen mit einem Planungszertifikat Nachhaltiger Wohnungsbau ausgezeichnet.

Die geehrten Wohnungsunternehmen des GdW zeigen mit ihren Projekten die Verbindung von qualitätvollem, ressourcenschonendem und bezahlbarem Bauen", erklärte Ingeborg Esser, Vorstandsvorsitzende des NaWoh. "Im Spannungsfeld der Ansprüche an den Wohnungsbau und der betriebswirtschaftlichen Rentabilität handeln die ausgezeichneten Wohnungsunternehmen nachhaltig – unter der Maxime, dass ökologische, ökonomische und soziokulturelle Fragen jeweils nicht auf Kosten der anderen maximiert werden können

Das Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau erhält die GWG Städtische Wohnungsgesellschaft München mbH für die erfolgreiche Anwendung der NaWoh-Systematik zur Beschreibung und Bewertung der Nachhaltigkeit neuer Wohngebäude. Mit NaWoh-Planungszertifikaten werden die Unternehmen Altonaer Spar- und Bauverein eG, Hamburg, und die Wohnungsgenossenschaft UNITAS eG, Leipzig, für eine nachhaltige Planung ausgezeichnet. Das NaWoh-Qualitätssiegel können diese Projekte in einem zweiten Schritt nach erfolgreicher Baufertigstellung erlangen.

Die ausgezeichneten Bauprojekte im Überblick:

GWG Städtische Wohnungsgesellschaft München mbH, Sendling-Westpark
erhält "Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau"

Sendling-WestparkQuelle: Stefan Müller-NaumannDie GWG München hat mit der Krüner Straße 74-80 in Sendling-Westpark in einem gut erschlossenen Wohngebiet nicht mehr sanierbare Wohngebäude ersetzt. Die 71 Wohnungen mit einem Wohnungsmix aus 1-Zimmer- bis 5-Zimmer-Wohnungen sind barrierefrei gestaltet und um einen Erschließungshof mit Spielflächen für Kinder und Sitzbänken für Jung und Alt angeordnet. Die beiden Gebäude sind Münchens erste Plusenergiehäuser im öffentlich geförderten Wohnungsbau. Dieses Ziel wurde im Kostenrahmen der zur Verfügung stehenden Förderprogramme "Soziale Wohnraumförderung" sowie "Münchener Förderprogramm Energieeinsparung" erreicht. Durch konsequente wirtschaftliche Planung, wie identisches Küchen- und Badmodul in allen Wohnungen, durchgängiges statisches und haustechnisches System, nur zwei unterschiedliche Fenstergrößen und einheitliche Balkone konnte ein hoher Ausbaustandard mit Fußbodenheizung, keramischen Bodenbelägen in allen Räumen und variabler Dusche-/Badewannenausstattung ermöglicht werden. Die Bauweise erfolgte ohne Verbundstoffe. Besondere Stärken des Projektes sind der Außenraum, die Barrierefreiheit, Freiflächen für Jugendliche, die energetische Qualität, die Ökobilanz und die Werthaltigkeit der Investition.

Altonaer Spar- und Bauverein eG, Hamburg, Othmarscher Höfe
erhält "Planungszertifikat Nachhaltiger Wohnungsbau"

Othmarscher HöfeQuelle: BloomimagesDas Projekt Jürgen-Töpfer-Straße 51-57 des Altonaer Spar- und Bauvereins in den Othmarscher Höfen in Hamburg entsteht auf dem ehemaligen Gelände der vor 100 Jahren modernsten Margarinefabrik Europas. Östlich der grünen Mitte wird der Altonaer Spar- und Bauverein 43 Genossenschafts-Mietwohnungen mit 35 Tiefgaragen-Stellplätzen errichten. Es handelt sich um familiengerechte 3- und 4-Zimmer-Wohnungen. Das Projekt hat alle Planungskriterien für Nachhaltigen Wohnungsbau erfüllt und erhält ein Planungszertifikat. Besondere Stärken des Projektes liegen in der Funktionalität der Grundrisse und der Großzügigkeit der Freisitze sowie in der energetischen Qualität und Effizienz der Haustechnik.

 

Wohnungsgenossenschaft UNITAS eG, Leipzig, Wohn- und Geschäftshaus Am Westplatz "APELS BOGEN" erhält "Planungszertifikat Nachhaltiger Wohnungsbau"

Wohn- und Geschäftshaus Am Westplatz "APELS BOGEN"Quelle: S+P Sahlmann und PartnerDas Projekt Wohn- und Geschäftshaus "APELS BOGEN" der Wohnungsgenossenschaft UNITAS aus Leipzig erfüllt die Planungsanforderungen an den nachhaltigen Wohnungsbau und erhält ein Planungszertifikat. Das Gebäude entsteht an einer städtebaulich schwierigen wie herausragenden Stelle und reagiert darauf mit einer ungewöhnlichen, sehr ansprechenden Form. Weil bei den Freisitzen Balkontiefe und Belichtung der Wohnungen in Konkurrenz zueinander stehen, wurden zusätzliche private Bereiche im Laubengang auf der Rückseite des Gebäudes für einige Wohnungen vorgesehen, was auch dem Austausch der Genossenschaftsmitglieder und der Kommunikation untereinander dienen kann. Besondere Stärken des Projektes sind die Funktionalität der Grundrisse, die Energieeffizienz und der Schallschutz.

Der Verein zur Förderung der Nachhaltigkeit im Wohnungsbau NaWoh wurde 2012 gemeinsam vom GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen und weiteren Verbänden sowie immobilienwirtschaftlichen Akademien gegründet.

Mit der heute verliehenen Auszeichnung wurden bislang insgesamt sieben Qualitätssiegel vergeben, davon vier an GdW-Unternehmen. Die NaWoh-Systematik eignet sich insbesondere für die Wohnungswirtschaft, da sie die wohnungswirtschaftlichen Besonderheiten im Gegensatz zu anderen Zertifizierungssystemen berücksichtigt.

Mitglieder des Vereins "NaWoh" sind der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V., Deutscher Mieterbund, GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., Haus & Grund Deutschland und der Verband Privater Bauherren e.V., die immobilienwirtschaftlichen Weiterbildungsakademien AWI – Akademie der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft GmbH, BBA – Akademie der Immobilienwirtschaft e.V., EBZ – Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft und Südwestdeutsche Fachakademie der Immobilienwirtschaft e.V., ESWiD Evangelischer Bundesverband für Immobilienwesen in Wissenschaft und Praxis e.V. sowie die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e.V.